Am Abend des 19. September 2020 meldeten mehrere Anrufer über den Notruf der Feuerwehr Hamburg Rauch und Feuerschein an einer Lagerhalle in der Straße Alte Schleuse direkt am Reiherstieg. Aufgrund der Anzahl der Anrufe und der geschilderten Lage wurden die ersten Einsatzkräfte mit dem Stichwort „Feu2“ zur Schadensstelle alarmiert. Da schon auf der Anfahrt der ersten Feuerwehrkräfte starker Feuerschein und Explosionsgeräusche wahrzunehmen waren, wurde unverzüglich das Alarmstichwort auf „Feu3“ erhöht. Es zeichnete sich ein zeit- und personalintensivster Einsatz ab.
Die ersteintreffende Einsatzleitung fand eine im Vollbrand befindliche, augenscheinlich vollunterkellerte Lagerhalle mit geschätzten Maßen von 20 x 40 Metern vor. Trümmer und eine intensive Wärmestrahlung erschwerten zunächst die Annäherung an das Gebäude, sodass augenblicklich eine Riegelstellung aufgebaut wurde. Im weiteren Verlauf wurde ein massiver Außenangriff über drei Wenderohre, zwei Wasserwerfer und zwei B-Rohre vorgenommen.
Nach vorheriger Rücksprache mit dem Führungsdienst des THW Hamburg wurde kurz nach Mitternacht unsere Fachgruppe Räumen mit dem Kettenbagger alarmiert. Vorort wurden die Einsatzkräfte damit beauftragt, den westlichen Zugang zur Halle zu ermöglichen. Dazu mussten zunächst am Straßenrand abgestellte, brandbeaufschlagte Anhängerlafetten umgestellt werden. Im Anschluss wurde die Fassade geöffnet, sodass die Brandbekämpfung gezielter im Inneren der Halle wirksam wurde.
Durch die Brandlasten im Keller und die Brandintensität insgesamt breitete sich das Feuer im Untergeschoss aus. Großanlegte Versuche, den Keller mit Wasser und Schaum zu fluten, zeigten über Tage hinweg keinen endgültigen Erfolg. Daher wurde ein privates Abbruchunternehmen beauftragt, die Reste der Lagerhalle kontrolliert zurückzubauen und die letzten Glutnester freizulegen.