Auf Einladung der stettiner Feuerwehrführung und zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Katastrophenschutz (Stichwort: Anrainerstaaten-Konzept) fuhren ein paar Kameraden unseres Ortsverbandes am vergangenen Wochenende in die polnische Stadt Myślibórz. Zusammen mit weiteren Vertretern unseres Landesverbandes, der polnischen Feuerwehr (PSP und OSP), sowie Kameraden der Feuerwehr Berlin und zahlreicher polnischer Prominenz feierten Sie den Florianstag und den heiligen Sankt Florian. Dieser Tag gilt allen Feuerwehrleuten und wird auch hierzulande vielfach gefeiert. Als Dank und Anerkennung für ihren selbstlosen Einsatz wird allen Feuerwehrleuten dieser spezielle Tag gewidmet.
Doch wer ist eigentlich der heilige Florian. Die Rede ist von Florian von Lorch (ca. 300 n. Chr.). Er war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Florian war Christ. Bei dem Versuch, seine Glaubensbrüder zu retten, geriet er ins Visier der römischen Strafbehörden, von dessen Seite man ihn aufforderte, dem Christentum abzuschwören. Als Florian sich weigerte band man ihm einen Mühlenstein um den Hals und warf ihn samt diesem in einen Fluss. Seither gilt er als Wasserheiliger, und wurde zum Patron bei Wasser- und Feuergefahren. Da das Haupt-Löschmittel der Feuerwehr stets das Wasser war und ist, wurde der Heilige Florian der Schutzpatron aller Feuerwehren, und ihrer Kameraden.
Zu Beginn des Festakts am vergangenen Wochenende wurde eine neu errichtete Statue des heiligen St. Florian an der Feuerwehr-Wache in Myślibórz eingeweiht. Mit dabei waren der polnische Ministerpräsident, sowie der Bischof, der die Einweihung im Rahmen seiner Würden vornahm. Im Anschluss an die Zeremonie machten sich die Kameraden und deren Gäste auf den Weg in das Stadtzentrum. In Begleitung eines Spielmannszuges und in Form einer Parade ging es über die gesperrten Straßen dann zur städtischen Kirche. Hier wurde eine Messe zu Ehren des heiligen St. Florian abgehalten. In der Predigt hob der Bischof erneut die selbstlose Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute hervor. Er gedachte auch allen Kameraden, welche nicht mehr unter uns weilen.
Nach der Messe ging es für die Festgemeinde hinüber zum Rathausplatz. Umringt von zahlreichen Passanten standen auf dem Festgelände nun die Feuerwehrleute selbst im Mittelpunkt. Während die Kameraden in Reih’ und Glied salutierten, wurden sie von den prominenten Gästen mit Ansprachen und Gesangseinlagen gefeiert. Besondere Verdienste einzelner Feuerwehrleute wurden hierbei hervorgehoben, einige Kameraden wurden in dem Zuge mit einem Orden geehrt. Für die Passanten gab es neben dem Festakt auch Einiges rund um das Thema Feuerwehr zu entdecken. Neben der Ausstellung von Einsatzfahrzeugen gab es vielerlei Geschichtliches, sowie Informationsstände und Spielbuden für die Kleinen.
Es war eine beeindruckende Atmosphäre in Myślibórz. Die gesamte Stadt war auf den Beinen um Ihre Feuerwehr an diesem besonderen Tag zu Ehren. Möge Ihr Schutzpatron, der heilige Sankt Florian, auch weiter über sie wachen.
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Während unseres Aufenthalts in Myślibórz haben wir für Euch ein kleines Video gedreht, und die dortige Atmosphäre ein wenig eingefangen. Hier erhaltet Ihr auch alle Infos rund um die Geschehnisse vor Ort. Das Video findet ihr unter den Links im Anschluss an diesen Artikel. Schaut doch mal rein!